Sie tragen uns ein Leben lang überall hin, wo der Verstand
uns lang scheucht und bekommen doch so wenig Zuwendung. Wir pressen sie in schicke
Schuhe, lassen sie in Kunstfaserstrümpfen schwitzen und denken, sie sehen
hässlich aus und stinken.
Dabei können sie so viel mehr als wir ihnen zutrauen
–
unsere Füße!
Wenn du Schmerzen in den Füßen hast, öfters umknickst oder
deine Füße unbeweglich sind, dann gebe ich dir gern eine Anleitung für kräftige
und gesunde Füße.
Das
Fundament für dein Haus
Wenn von einem Haus das Fundament schon schief und wackelig
ist, dann ist das ganze Haus instabil. Fehlhaltungen, Muskelverspannungen und
schwache Muskeln an den Füße können sich über die Knie- und Hüftgelenke bis zur
Wirbelsäule fortsetzten. Kräftige Füße, die gut beweglich sind und eine stabile
Haltung haben, bilden eine gesunde Basis für den gesamten Körper. Es lohnt sich
also deinen Füßen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, damit du ganzheitlich gesund
wirst und bleibst.
Morgengymnastik
für die Zehen
Deine Fußzehen haben ähnlich viele Knochen und Muskeln wie
deine Finger. Eigentlich könntest du die Zehen genauso beugen (zugreifen),
strecken und spreizen, wie deine Hände. Sie haben es nur verlernt, da sie ja
die meiste Zeit des Tages in Schuhen eingesperrt sind und sich nicht frei
bewegen können.
Gewöhne dir noch vor dem Aufstehen eine kurze
Morgengymnastik für die Zehen an. Gleich im Liegen kannst du die Zehen mehrmals
in alle Richtungen bewegen: greifen, strecken und spreizen. Am Anfang wird es
dir so vorkommen, als ob sich da nicht viel regt. Aber je öfter du die Zehen
bewegst, umso mehr Kraft bekommen die Fußmuskeln und du wirst beweglicher.
Längs-
und Quergewölbe am Fuß
Dein Fuß besitzt ein Längs- und ein Quergewölbe an der
Fußsohle. Diese beiden Gewölbe werden hauptsächlich von der Muskulatur gehalten
und ziehen die Fußsohle in der Mitte leicht nach oben. Wenn deine Fußmuskeln zu
schwach sind, hängen Längs- und Quergewölbe nach unten durch und du hast einen
Plattfuß. Bei einem nassen Fußabdruck wird dies deutlich: ein Plattfuß hinterlässt
einen großen oval förmigen Klecks. Ein stabiles Fußgewölbe zeichnet nur den
Abdruck der Ferse, des Fußaußenrandes und des Zehenballens mit den Zehen.
Fußmuskelfitness
Das stützende Fußgewölbe kannst du wunderbar mit
Kräftigungsübungen aufbauen, so dass du wieder gut zu Fuß bist, ausdauernder
laufen kannst und Schmerzen vorbeugst.
Wippe: Im Stand mit leicht gebeugten
Knien vom Zehenballen auf die Fersen hin und her schaukel, dass einmal die
Fersen und dann die Zehen weit angehoben sind. Am besten schaukelst du über den
Außenrand des Fußes, so dass du immer mehr Gewicht auf dem äußeren Rand des
Fußes hast.
Raupe: Im Stand mit leicht gebeugten
Knien, das Gewicht mehr auf die Fersen verlagert, dann am rechten und am linken
Fuß im Wechsel die Zehen so weit wie möglich an beugen und unter den
Zehenballen ziehen. Dabei kannst du dich vorwärts bewegen wie eine Raupe.
Stabile
Knöchel
Die Fußknöchel werden von vielen kleinen Bändern und Muskeln
stabil in ihrer Position gehalten – wenn sie genug Spannung und Kraft haben!
Wenn du oft umknickst, ist es besonders wichtig die Muskulatur an den Knöcheln
zu kräftigen, um dem entgegen zu wirken.
Skifahrer: Im Stand die Füße
hüftbreit auseinander stellen, die Knie weit an beugen und nun die Fersen
anheben ohne nach oben zu kommen, so als ob du in einem sehr flachen Raum
stehst und nicht nach oben weg kannst. Mehrmals im Wechsel die Fersen anheben
und wieder absetzten und dabei die Knie die ganze Zeit gebeugt lassen. Achte
darauf, dass die Knöchel in der Mitte unter den Knien bleiben und nicht nach
außen oder innen wegknicken.
Wadendehnung
gegen Fersenschmerzen
Verkrampfte Muskeln können Schmerz auslösen und die
Beweglichkeit einschränken. Damit deine Füße beweglich sind, ist es sinnvoll den
Wadenmuskel zu dehnen, da dieser sehr schnell zu Verspannung und Verkürzung
neigt. Oft ist sogar einen verspannter Wadenmuskel die Ursache für einen
Fersensporn – einen ausgeprägter Fersenschmerz, der das Laufen sehr
einschränkt.
Dehnung: In der Schrittstellung (ein
Fuß steht vorn, der andere hinten, wie bei einem großen Schritt) das vordere
Knie beugen und mit den Händen auf dem Oberschenkel abstützen. Das hinter Bein
strecken und die Ferse fest auf den Boden drücken, so dass du einen starken
Dehnungszug in der Wade spürst. Halte diese Position mindestens 20 Sekunden und
wechsel dann die Seite.
Barfußlaufen
Das allerbeste Fußmuskeltraining ist und bleibt das
Barfußlaufen. Auf weichen Waldboden oder Wiesen können die Fußmuskeln am besten
trainieren, ausbalancieren und anspannen. Auf Stein und Beton machte es mehr
Sinn die abfedernde Wirkung von guten Schuhsohlen zu nutzen. Befreie deine Füße
so oft wie möglich von den Schuhen, damit sich deine Füße wieder an das
Barfußlaufen gewöhnen können.
Für ein langes und gesundes Leben.
Deine Andrea